Mit EU-Förderung: Rathaussanierung Effeltrich kann starten

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Am Rathaus Effeltrich fand am 28.10.2025 eine kleine Feier statt. Anwesend waren unter anderem Landrat Hermann Ulm, Effeltrichs Bürgermeister Peter Lepper, der Bürgermeister von Poxdorf, Paul Steins und Architekt Norbert Siewertsen. Sozusagen eine kleine, intime Feier.

Förderbescheid für Effeltrich: EU-Förderung zur Rathaussanierung

Der erfreuliche Grund für die Zusammenkunft war ein Förderbescheid. Für Gemeinden im Allgemeinen nichts Ungewöhnliches: Viele Orte beantragen Förderungen zur Finanzierung ihrer Projekte. Der vorliegende Bescheid ist jedoch eine Besonderheit: Er enthält eine Förderung durch das Programm EFRE IBW (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – Investitionen in Beschäftigung und Wachstum). Das Projekt „Sanierung des VG-Gebäudes der Gemeinde Effeltrich (Rathaussanierung)“ wird somit von der Europäischen Union kofinanziert. EFRE will die regionale Entwicklung durch Investitionen in die wirtschaftliche und ökologische Stärkung unterstützen. Ein Thema von EFRE ist auch die Energieeffizienz in kommunalen Infrastrukturen. 26 Gemeinden in Bayern genießen diese Sonderförderung und entlasten damit ihren Haushalt.

Startschuss für Bauvorhaben in Effeltrich

„Heute ist der Termin, um den Startschuss zu geben: Endlich geht es los mit der Sanierung des Rathauses“, verkündete Bürgermeister Lepper sichtlich erfreut. „Bald kommen die Leute, die anfangen, zuerst etwas zerstörerisch zu werden.“ Am 21.11. wird der Bauzaun gestellt und am 24. November beginnen die Abbruch- und Rohbauarbeiten. Florian Luderschmid, Regierungspräsident von Oberfranken, habe den Förderbescheid ,Zuwendungen für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen’ gemailt. „Was wichtig ist, ist die Art und Höhe der Zuwendung“, so Lepper weiter. „Im Rahmen einer Projektförderung werden hierzu vorläufig 617.500 Euro als Zuschüsse bewilligt“.

Lepper fügte hinzu: „Die Gesamtausgaben des Projektes werden auf 3,479 Millionen Euro geschätzt, wir erhalten noch eine KFW-Förderung für die Gesamtbaumaßnahmen und kommen so, wenn alles gut läuft, auf rund 1,3 Millionen Euro Fördergelder.“ Die Fertigstellung der Maßnahmen solle im ersten Quartal 2027 erfolgen. Die Baumaßnahmen überwachen werde Andreas Reißner vom Effeltricher Bauamt.

Architektonische Erneuerungen und Herausforderungen in Effeltrich

Norbert Siewertsen vom Baiersdorfer Architekturbüro Siewertsen & Sammet erklärte: „Die Gemeinde Effeltrich ist von EFRE ausgewählt worden. Was erst mal ganz schön ist, aber wir hatten sehr viele Formvorschriften zu erfüllen.“ Das habe anderthalb Jahre Zeit gekostet. Zunächst habe man das Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen, dann habe man nicht vor Erhalt der Förderung mit den Arbeiten anfangen dürfen.

Ein Gemeindesaal im Dachgeschoss sei aus brandschutztechnischer Sicht nicht mehr möglich, weshalb ein neuer Rathaussaal im Erdgeschoss mit circa 95 Quadratmetern geplant ist. Er schließt an die Westseite des jetzigen Gebäudes an. Durch großzügige Fensterelemente aus Holz-Alu entstehe ein neues Raumerlebnis. Ausgestattet werde der Saal mit Fußbodenheizung, Akustikdecke und einer dezentralen Lüftungsanlage.

Darüber hinaus würden die Sanitäranlagen komplett renoviert. Der Eingangsbereich werde durch ein Vordach ersetzt, Automatiktüren erlauben den barrierefreien Zutritt. Ferner würden Brandschutztüren eingebaut. Außerdem werde das Dach komplett saniert und effizient gedämmt. Wie Siewertsen weiter ausführt, wird das Dach innen neu mit Trockenbauplatten und teilweise mit Kühl-Heiz-Paneelen verkleidet.

Büroflächen und energetische Sanierung im Rathaus Effeltrich

Im Dachgeschoss sollen sich Büros für das Bauamt, jeweils ein Büro für die Bürgermeister von Poxdorf und Effeltrich, ein Büro für den Geschäftsleiter und diverse andere Räume konzentrieren.

Ein weiterer Meilenstein ist laut Siewertsen der Austausch der alten Ölheizung durch ein innovatives Wärmepumpensystem mit einem Sole-Erdwärmetauscher. Das soll auch die Heizkosten vermindern. Um das energetische Konzept abzurunden, werde auf der sonnigen Südseite des Dachs eine Photovoltaik Anlage installiert. Nach einer Schätzung werde der jährliche Energiebedarf nach den Maßnahmen drastisch von 170.816 auf 53.128 kWh\/Jahr reduziert. Der Ausstoß von CO2 soll von 51 auf 21 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Das sei eine gute Nachricht im Kampf gegen den Klimawandel. „Kein riesengroßer Beitrag, aber viele kleine Beiträge bringen uns der Klimaneutralität immer näher“, so Siewertsen.

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